Sachwalter sein ist eine anspruchsvolle Aufgaben. Es erfordert Zeit, Geduld, Sensibilität, Berufung. Obwohl auch Aufwandsentschädigungen beantragt und genehmigt werden können, ist die Zufriedenheit die betreute Person glücklich- trotz aller Probleme- zu sehen, ausschlaggebend.
Hier wird nun von einem Fall des Erfolges erzählt, bei dem durch eine gute Verwaltung der Sachwalterschaft, sich die Situation der Begünstigten geändert hat.
Eine junge Frau mit psychischen Problemen ist aufgrund ihrer Beeinträchtigung nicht fähig ein “normales” Leben zu führen. Die Eltern haben keine Krankheitseinsicht, vielleicht aus dem Grund, da sie meinen etwas falsch gemacht zu haben. Die junge Frau fühlt sich als Last der gesamten Familie. Ihr Wunsch ist sich selbst finanziell unterhalten zu können, selbständig zu sein, zu heiraten und Kinder zu haben. Ihr Angst lähmt sie jedoch in allem. Dies ist leider Teil ihrer Pathologie.
Von Seiten der Sozial-und Gesundheitdienste kommt der Vorschlag die junge Frau in eine Einrichtung für Menschen mit psychischen Probleme unterzubringen, wo sie Selbständigkeit erlernen könnte. Die betroffene Person hat diesbezüglich jedoch große Zweifel. Insbesondere der Finanzierunsgaspekt des selbständigen Wohnens machen Ihr große Sorgen. Der Antrag auf Pflegegeld wurde abgelehnt und sie erhält lediglich die Invalidenrente. Hier wird nun der Sachwalter tätig.
Er erzählt wie folgt: “ Die Situation stand seit Jahren still. Keiner entschied irgendwas, auch wenn die Person alle Voraussetzungen für eine Unterbringung hatte. Die Ärzte, die Mitarbeiter der Sozial-und Gesundheitsdienste waren alle mit dem Umzug in die Einrichtung einverstanden, zumal diese Entscheidung die beste für die Betreute zu sein schien. Die Frage war jedoch die Finanzierung. Die große Angst bestand ständig darin, dass die junge Frau sich nicht selbständig finanzieren kann. Ich habe mich also bemüht, damit die Person die finanzielle Absicherung erhält um diesen Schritt tun zu können."
Der Sachwalter erreicht, dass erneut ein Antrag auf Pflegegeld gestellt wird. Er spricht mit dem Psychiater, der Krankenschwester, den Sozialassistenten.Der Antrag wird positiv bewertet und endlich zieht die betreute Person in die Einrichtung. Zudem kann ein geschützter Arbeitsplatz organisiert werden, welcher ein kleines Gehalt garantiert.
“In kurzer Zeit konnte ich wesentliche Veränderungen bei der Betreuten feststellen: Ich sehe sie ruhiger. Zuvor war sie ständig um ihr “Überleben” besorgt, sie fühlte sich gegenüber allen schuldig und hatte Angst Ihr Leben in Angriff zu nehmen. Jetzt hat sie mir erzählt, dass sie mit einer Freundin in die Berge gegangen ist, dass sie sich von ihrem Geld ein schönes neues Kleid gekauft hat. Sie fängt an Selbstvertrauen zu gewinnen. Jedes Mal wenn sie mich sieht dankt sie mir von Herzen für meine Hilfe. Das ist für mich die größte Genugtuung. Ich bin glücklich, dass ich Ihr die große Last der bürokratischen und finanziellen Angelegenheiten nehmen konnte, so dass sie sich nun dem widmen kann, was sie benötigt: Eine eigene Zukunft zu planen, auch mit einer psychischen Erkrankung."