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Während der Woche um den 20. Mai 2021 versammelte das “ National Guardianship Network” mit Unterstützung des “State Justice Institute”, der “Borchard Foundation Center on Law and Aging” und des “Syracuse University College of Law” 125 Rechtsanwälte, Vormunde, Richter, Gelehrte und andere interessierte Gruppen zum vierten staatlichen Gipfel zur Festlegung der notwendigen Richlinien auf dem Gebiet der Vormundschaftsrechte.

Die Teilnehmer versammelten sich virtuell für vier Tage um über den aktuellen Stand des staatlichen amerikanischen Schutzsystems für fragile Erwachsene  zu diskutieren, um Empfehlungen für eine juridische Reform des Schutzes der verwundbarsten Erwachsenen zu erarbeiten und um die Wichtigkeit der Selbstbestimmung der fragilen Personen und die Verantwortung der Vormunde hervorzuheben.

Sechs Arbeitsgruppen trafen sich während der Woche und befassten sich mit dem Thema über die Rechte der unter Vormundschaft stehenden Personen, der Notwendigkeit den Entscheidungsprozess zu unterstützen und Schutzabkommen zu definieren, sowie Überwachungssysteme zur Einschränkung der Übergriffe seitens der Vormunde anzudenken. Zum Schluss wurde das Thema der Verantwortung der Vormunde angegangen und dass es erforderlich ist, Verbesserungsprogramme für die Vormundschaftsgerichte zu entwickeln.

Zum Abschluss des Gipfels genehmigten die Delegierten 22 Schlussempfehlungen zur Verbesserung und Reform des Schutzsystems der verwundbaren Erwachsenen in den Vereinigten Staaten.


Nachfolgend die wichtigsten davon:

 

  • Der  National Guardianship Network (NGN) sollte eine Task Force einberufenzur Erstellung einer Rechtecharta mit folgenden Vertretern: Mitglieder des NGN, staatliche Organisationen für Behinderung und Alterung, aktuelle Risikopersonen oder die vorher unter Vormundschaft standen und familiäre und berufliche Vormunde.
  • Die Staaten und die Gerichte müssen einen gerechten Ablauf für alle gerichtlichen Verfahren, die die Rechte des Erwachsenen  und dessen Handlungsfähigkeit beeinträchtigen könnten, gewährleisten.
  • Die Staaten, die Bundesregierung und die Organisationen des National Guardianship Network müssten Anweisungs- Ausbildungs- und Sensibilisierungsprogamme zum  Entscheidungsprozess bereitstellen.
    • die Adressierung der Anweisungen, der Ausbildung und der Verbreitung an die interessierten Parteien wie  staatliche Gerichte, Vormunde, Bildungssystem, Familien, Risikopersonen und solche unter Vormundschaft, Bereitsteller von  Gesundheitsdiensten und andere Dritte, inbegriffen Beamte, Finanzinstitutionen, Rechtsanwälte und Schutzeinrichtungen, interdisziplinäre Arbeitsnetzwerke im Schutzbereich und das Publikum im allgemeinen.
  • Der höchste Gerichtshof des Staates sollte die kontinuirliche Sammlung der Daten bezüglich offener und anhängiger Vormundschaften anfordern und zwar wie folgt:              
    • eine Gruppe multidisziplinärer Nutzer einrichten um Datenstandards zu überprüfen und einzuführen, welche die Diversität der Gemeinschaft widerspiegeln und umfassen.
    • Eine Technologie zu entwickeln und zu ergänzen, die Mechanismen beinhaltet um Reports zu bestätigen, potenzielle Probleme aufzuzeigen und Aktionen zum Monitoring voranzubringen.
    • Eine Gruppe multidisziplinärer Nutzer, die die Diversität der Gemeinschaft widerspiegelt und umfasst, einrichten um Überwachungsmechanismen über den Zustand und das Wohlergehen der Erwachsenen  zu entwickeln, die Fälle effizient zu verwalten, Vorgehensweisen zu entwickeln und zu bewerten, Forschung zu betreiben.
  • Die Staaten und die Gerichte sollten das Wohlergehen und die Sicherheit aller Erwachsenen, die einen vom Gericht ernannten Vormund haben, verbessern, indem ein Überwachungssystem post-nominaum gesetzt wird mit Blick auf die Person und mit folgenden Inhalten:
    • Einheitliche Formulare im ganzen Land, verfügbar online und in Papierform, in mehreren Sprachen, mit einfachen und doch klaren Anweisungen.
    • Schriftlichen Beistand und Finanzgebarungspläne, die als Grundlage für die folgenden Reports dienen, welche elektronisch oder in Papierform archiviert werden können.                        
    • Weiters eine regelmässige Revision der Abrechnungen des Vormundes, periodische persönliche Kontrollbesuche, Überprüfung der Finanzberichte und Revision des Eignungsstatus der Wahl des Vormundes und Umsetzung von weniger einschränkenden Massnahmen zur Verbesserung der Autonomie.
    • Eine unabhängige Einheit im ganzen Land zur Überprüfung des Verhaltens der Vormunde.

Am letzten Tag diskutierten die Teilnehmer über die von den Arbeitsgruppen eingebrachten Empfehlungen. Fünfundsiebzig am Gipfel Teilnehmende, als Delegierte für die Mitglieder des National Guardianship Network und anderer Sponsororganisationen, stimmten dann darüber ab, die von den einzelnen Arbeitsgruppen erarbeiteten Empfehlungen umzusetzen

Alle Teilnehmer wünschen sich, dass diese Empfehlungen Staaten, mit Unterstützung auf Bundesebene, bei den Reformbemühungen leiten, die Supervision und die Verantwortung des Systems der Vormunde zu verbessern und viele unnötige und/oder zu umfangreiche Vormundschaften einzudämmen.

Die Mitglieder des National Guardianship Network werden Massnahmen ergreifen, den eigenen Mitgliedern und anderen Organisationen beizustehen und darauf hin arbeiten, damit die Empfehlungen in den kommenden Monaten und Jahren umgesetzt werden können.