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Wie wir wissen, ist die Aufgabe des Sachwalters nicht nur, sich mit dem bürokratischen Teil des Begünstigten zu befassen. In der Tat wissen wir, dass die bürokratische Verwaltung nur die Spitze des Eisbergs ist, und dass sich unter dieser viele andere, vielleicht auch die schwierigsten  Aufgaben liegen und die Emotionen und Beziehungen des Begünstigten und des Sachwalters selbst betreffen.  

Die Figur des Sachwalters ist auch heutzutage immer noch nicht vollkommen klar definierbar. Aus diesem Grund haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung auf diese Figur aufmerksam zu machen.

In einer bestimmten Situation greift der Vormundschaftsrichter ein und entscheidet über die Ernennung eines Sachwalters. Wir als Verband möchten den Begünstigten, seine Familie oder den zukünftigen Sachwalter auf diesem Weg begleiten und unterstützen. Die einleitende Phase spielt für uns eine sehr wichtige Rolle, und als Verband wollen wir, dass ihr auch das angemessene Gewicht beigemessen wird. In dieser Phase ist es notwendig, Klarheit zu schaffen und die Rolle des Sachwalters zu definieren und dementsprechend  zu informieren; ohne Eile und mit gegenseitigem Kennenlernen.. Es ist wichtig die Situation des Begünstigten und seine Bedürfnisse zu kennen und zugleich die Eingriffsmöglichkeiten des Sachwalters zu erkennen.  

In der zweiten Phase, im Laufe der Abfassung des Rekurses, wollen wir diejenigen unterstützen, die daran interessiert sind, ein existenzielles Lebensprojekt zu entwerfen und ihren Bedürfnissen Wert geben. Zu diesem Zeitpunkt wird sich die Beziehung zu einer Vertrauensbeziehung entwickeln. Es geht um Vertrauen und Anvertrauen.

Danach werden Gespräche zum besseren Kennenlernen vorgeschlagen, und für komplexere Situationen gibt es auch die Unterstützung einer Psychologin. Darüber hinaus wird es notwendig sein, auf die Bedürfnisse des Sachwalters einzugehen, um einen Vertrag mit allen Regeln und Verpflichtungen zu erstellen. Erst mit dem Beginn des Auftrags werden die ersten und wichtigen Schritte unternommen, die zu Kontakten mit anderen Behörden, dem Begünstigten und der bürokratischen Verwaltung führen. Während der Ausführung des Auftrags selbst bleibt der Verband immer verfügbar vor allem weil es während dieser Phase viele Fragen gibt. Man wird auf verschiedene Schwierigkeiten stoßen, und manche Situationen können einen auf lange Sicht auch überfordern. Auch der Sachwalter hat ein Recht, um Hilfe zu bitten. Anderen helfen zu wollen, bedeutet nicht, ein Held zu sein. Es ist jedoch ebenso wichtig, dass man in der Lage ist, die richtige emotionale Distanz aufrechtzuerhalten, ohne sich zu sehr einbeziehen zu lassen, was nicht bedeutet, Dinge oberflächlich zu tun. Von äußerster Wichtigkeit ist das Herz einzusetzen und die eigenen Grenzen zu erkennen.

Abschließend lade ich euch ein, über die Beziehung zwischen dem Sachwalter und dem Begünstigten nachzudenken. Versetzen Sie sich auf eine andere Ebene und versetzen sie sich in die Lage des anderen und trainieren Sie Ihren Muskel der Empathie.

„Wenn ich auch nur einer einzigen Person helfe, habe ich nicht umsonst gelebt.“ M. L. King

 

Dr. Elisa Tommasello